

Die Klassen 4BHW und 4DHW erlebten in unserer Aula eine teilweise erzählte Version des Dramas „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing.
Das Kernstück des Werkes, die berühmte Ringparabel, stellte der Schauspieler Andreas Roder in einer kreativen Doppelrolle dar: Sowohl Nathan der Weise als auch Sultan Saladin wurden von ihm gespielt. Um den Rollenwechsel sichtbar zu machen, zeigte er dem Publikum jeweils eine andere Seite seines Umhangs, der aus zwei unterschiedlichen Stoffen bestand. Eine äußerst wirkungsvolle Lösung, die den Dialog der beiden umso spannender machte.
Die Ringparabel beschäftigt sich sinnbildlich mit der Frage nach der einzig wahren Religion. Nathan beantwortet sie mit einer Botschaft, die bis heute nichts an Aktualität verloren hat:
Anstatt zu behaupten, der eigene Glaube sei der einzig richtige, sollten Menschen Toleranz üben und im Sinne ihrer Überzeugungen friedlich miteinander leben.
Im Anschluss an die Vorstellung gab es eine offene Diskussionsrunde. Gemeinsam sprachen wir darüber, ob es überhaupt „die eine wahre Religion“ gibt, welche Bedeutung Glauben für uns persönlich hat und welche Erfahrungen mit Ausgrenzung aufgrund der Religion einzelne bereits gemacht haben. Die Gespräche zeigten, wie wichtig dieses Thema gerade heute ist.
Die Veranstaltung war nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch ein wertvoller Impuls zum Nachdenken über Toleranz, Vielfalt und Zusammenleben – ganz im Sinne Lessings. Wir danken dem Tiroler Kulturservice für die Organisation und Mitfinanzierung der Veranstaltung.
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